Tag Archives: Doku

TV-Doku im hr-Fernsehen_

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„Dobar dan, Amerika“ – Ein Film von Vladimir Majdandzic
hr-fernsehen, Montag, 06.06.11, 01:30 – 02:55 (85 Min.)

Filmmischung und Musik: Alexander Sonntag

Der Krieg in Bosnien wurde durch den Vertrag von Dayton offiziell beendet. Einige Kriegsflüchtlinge, die sich in Deutschland aufhielten, gingen zurück, aber eine größere Anzahl von ihnen wurde in den folgenden Jahren zur Rückkehr gezwungen.
In dieser Zeit meldete eine Zeitung, die USA wollten dreitausend bosnische Kriegsflüchtlinge aus Deutschland, die nicht hier bleiben durften, als Einwanderer aufnehmen. Für viele Flüchtlinge war das eine Hoffnung, denn die wenigsten wollten zurück. Die erste Anlaufstelle für die „Auswanderer“ waren deutsche Hilfsdienste, wie etwa die Caritas und das Raphaels-Werk, die eine Beratung und auch eine Vorprüfung für die US-Amerikaner vornahmen.
Dort hatte Filmautor Vladimir Majdandzic zu drehen begonnen. Die wenigsten Menschen, die er dort traf, wollten tatsächlich Deutschland verlassen, aber die Anmeldung zur Auswanderung in die USA war ihre einzige Chance, eventuell ihren Aufenthalt hier zu verlängern. Waren sie als Einwanderer akzeptiert, konnte es bisweilen

ZDF/ 3sat: Doku: Der Preis der Liebe_

der-preis1ZDFzoom Sendung vom 17.08.2011
Der Preis der Liebe – Das Dilemma der Kinderbetreuung

Ein Film von Katja Schupp und Andrzej Klamt. Musik: Detlef Schmelzenbach und Alexander Sonntag bei I/O music.

–> Film anschauen

„Sie haben keinen Führerschein? Dann wird’s schwierig.“ – „Ach so, drei Kinder trauen Sie sich nicht zu? Ja, dann hat es wohl keinen Sinn.“ – „Nur bis September? Naja, wir suchen eigentlich jemanden auf Dauer.“ – „Täglich, aber nur von 9 bis 13 Uhr? Das reicht leider nicht, nein.“

Drei Anzeigen, 16 Telefonate, immer das gleiche Ergebnis: ZDF-Zoom Autorin Katja Schupp und ihr Mann, ZDF-Kamermann Hartmut Seifert, finden niemanden, der bereit wäre, auf Mini-Job-Basis, angemeldet und versichert, die drei gemeinsamen Kinder bei der Familie zuhause zu betreuen. Die Öffnungszeiten des Kindergartens vor Ort reichen nicht aus, das Angebot an Tagesmüttern auf dem Land ist dünn und finanzierbar soll das ganze ja auch noch bleiben.

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SWR_Doku* Oper ist mein Leben

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Mit den begehrten Intermedia-Globe Silber-Awards wurden die SWR-Dokumentation „Oper ist mein Leben – Hinter den Kulissen im Staatstheater Mainz“ in der Kategorie Documentaries/Culture ausgezeichnet.

Anhand des Inspizienten des Mainzer Staatstheaters Hans-Erich Vincke taucht der 30-minütige Film „Ein Leben für die Bühne“ in die wunderbare Welt des Theaters ein, mit ihm erlebt der Zuschauer die turbolenten Vorbereitungen zur Inszenierung von „Parsifal“. Der Inspizient als wichtigster Mann einer Vorstellung ist das Bindeglied zwischen Regie und Technik. Die Zusammengehörigkeit aller Gewerke zeigt sich vor allem bei der Premiere der Oper, wenn alle hinter der Bühne das schwierige Vorhaben gemeinsam meistern.

Filmproduktion: Greb + Neckermann
Filmmischung: Alexander Sonntag

Premiere* Self-Made Paradise im Caligari, Wiesbaden


Das Roadmovie Self-Made Paradise feiert Premiere am 7. Dezember im
Caligari Filmbühne, Marktstrasse 20 in Wiesbaden. Beginn 20h.

Self-Made Paradise ist ein Roadmovie durch die Welt finnischer Künstler.
Passend dazu wird ein finnischer DJ im Anschluss Musik auflegen.

Utopia im hohen Norden
Saunen, endlos lange Winter, Wodka und viel Melancholie – dies sind unsere Vorstellungen von Finnland, genährt vor allem durch die Filme Aki Kaurismäkis. Christoph Schuchs dokumentarisches Roadmovie Self-Made Paradise zeigt fünf finnische (Lebens-)Künstler, die ohne jede Ausbildung ihr eigenes Ding machen. Dabei fußen Schuchs Porträts, so exzentrisch sie auch sein mögen, durchaus auf wissenschaftlichen Fakten, denn bei der Recherche zu diesem Film half die Kunstwissenschaftlerin Minna Haveri, die zu dem Thema eine Dissertation verfasst hat. Schuch beschäftigt sich schon lange mit dem Phänomen der „self-made artists“, die er zum ersten Mal in den USA antraf. Als der Filmemacher weiter nachforschte, stieß er auf ein Bild des Yogagartens von Vejo Rönkkönen und wusste sofort, dass dies einer der ungewöhnlichsten Orte auf der ganzen Welt ist. Doch Rönkkönen ist kein Einzelfall in Finnland, im Gegenteil: Das Land weist die höchste Anzahl an „self-made artists“ in ganz Europa auf. Vor allem aber waren es die Menschen selbst, die Schuch dazu bewegten, diesen Film zu machen: „Diese Leute faszinieren mich, weil sie ganz unaufgeregt, ohne großes Pathos ihr Ding machen und dabei so wunderbare und wundersame Orte entstehen lassen. Typisch finnisch könnte man denken, einfach sympathisch, wie kleine Leute ohne viel Aufhebens so großartige Dinge schaffen.“

Auf seiner Fahrt im coolen roten Mustang – eine Attitüde, die auch einem Aki Kaurismäki gut zu Gesicht stünde – cruist Schuch durch den finnischen Sommer und begegnet nacheinander Aussteigern, self-made Künstlern und Freaks, die sich allesamt als über die Maßen sympathische und unterhaltsame Menschen entpuppen, mit denen man eine gute Zeit verbringen kann. Da ist beispielsweise Vejo Rönkkönen, ein Schichtarbeiter, der sich nahe der Grenze zu Russland in jahrelanger Kleinarbeit einen wundervollen Yogagarten geschaffen hat, der von zahlreichen Skulpturen bevölkert und mit Leben erfüllt wird. Die nächste Station liegt direkt an der Autobahn vor den Toren Lahtis, wo der 50-jährige Seppo Suomensyrjä lebt, der sich mit Reliquien aus seiner Kindheit und Jugend wie Cowboys und Indianern, riesigen E-Gitarren und Flamingos aus Schrottteilen umgibt. Die Reise führt weiter zu dem Schamanen und Ex-Jazzer Johannes Setälä, der den seltsamen Spitznamen „Feuerwacht des Nordens“ führt und der sich aufs Land zurückgezogen hat, um sich dort dem finnischen Nationalepos Kalevala zu widmen.

Wesentlich erdverbundener wirkt da der Biker Kari Tykkyläinen, der in Lappland lebt. Der Familienvater mit der Lederkutte, dem Bauch und dem wilden Bart sowie der martialisch mit Fellen und Tierknochen geschmückten Harley ist Bildhauer und Fotograf und hat seinen ganz eigenen Weg gefunden, um ein künstlerisches Gegengewicht zur um sich greifenden Depression zu bilden, welche Lappland seit Jahren aufgrund des Strukturwandels heimsucht. Er fotografiert Frauen aus Lappland, bevorzugt in den Sümpfen, in seltsamen, bizarren Posen und Situationen und gibt ihnen damit das Lachen zurück, das ihnen abhanden gekommen zu sein scheint. Die letzte Station der Reise liegt im Gebiet der größten Seenplatte Europas, hier lebt der beinahe 80-jährige Niilo Rytkönen auf seinem Bauernhof, umgeben von Aberhunderten von Kunstwerken, wie man sie in dieser Vielzahl kaum irgendwo anders finden kann. Noch beeindruckender aber als dieses lebendige Museum ist der Künstler, der die Self-Made Artists erst sehr spät für sich entdeckte und für den diese Form der Kunst zum Lebenselixier geworden ist.

Schuchs Film ist eine heitere, sonnendurchflutete, milde exzentrische Ode an das Leben und die Lust an der Selbstverwirklichung, die vor allem von den interessanten und charmanten Menschen lebt, denen der Filmemacher im Laufe der Reise begegnet. Sie, die Bilder der unendlichen Weiten der finnischen Landschaft und die wundervolle Musik von Alexander Sonntag und Georg Reichelt geben Einblicke in ein wahres Paradies auf Erden: Vejo, Seppo, Johannes, Kari und Niilo –sie leben ihren Traum. Und sie sind zutiefst glücklich damit. Fast könnte man ein wenig neidisch werden auf so viel Glück und Zufriedenheit…

(Joachim Kurz)